Komplexität lernen
Faustregeln für Vernetztes Denken
Ziele klarmachen
Kompromisse zwischen widersprechenden Teilzielen finden
Handlungsschwerpunkte bilden und wechseln können
Sich ein Modell den Systems machen, Analogien bilden und überprüfen,
um Konsequenzen von Eingriffen abschätzen zu könnenInformationne im richtigen Auflösungsgrad suchen:
Keine übertriebene Detailversessenheit,
keine unzulässige Vergröberung
Informationen zur rechten Zeit suchen, nicht zu lange suchen
Entscheidungen zur rechten Zeit treffen
Vorsicht vor unreflektierter Anwendung bisher verwendeter Methoden
Vorsicht vor Aktionismus, der nur Aktivität und Kompetenz vorspiegeln soll
Vorsicht vor zu abstrakten oder nur abstrakten Modellen
Vorsicht vor zu stark vereinfachten Modellen:
Eine einzige und alleinige Ursache für das Problem gibt es meist nichtVorsicht vor zu stark vereinfachten Modellen:
Eine einzige und alleinige Ursache für das Problem gibt es meist nicht
Vorsicht vor billigen Entschuldigungen
(Immunisierende Marginalkonditionierung)
Denkvermögen und Problemlösefähigkeiten sind Kapital!
Dynamische Zusammenhänge erkennen
Schnelles Erkennen von Problemlagen bedeutet z.B. auch die Zunahme in einzelnen Teilbereichen erkennen und abschätzen sowie stetiges Wachstum von prozentualem Wachstum unterscheiden.
Kleine Übung: Prozentuales Wachstum schätzen
Ergänzen Sie gedanklich die angedeuteten Verlaufslinien, schätzen Sie die weitere Entwicklung ab. Die ersten 50 Jahre (!) sind bereits angegeben. Jede Kennlinie wächst je Zyklus um den angegebenen Prozentsatz. Volkswirtschaften und Betriebe gelten als "gesund" wenn sie jährlich wiederkehrend um einen möglichst großen Prozentsatz "wachsen".
Wohin geht die Entwicklung in den nächsten 50 Zyklen? Welche Werte ergeben sich dann nach 100 Zyklen? Und nach 150 Zyklen?
Ein Zyklus kann z.B. eine Generation sein, also ca. 20 Minuten bei der Vermehrung bestimmter Bakterien.
Eine Generation kann auch 16-20 Jahre sein, wie beim Menschen. Oder ein Jahr bei der Verzinsung von Geldguthaben.
Sie haben die Kurven richtig eingeschätzt? Gratulation!
Meist wird von einem geradlinigen Verlauf der Enwicklung ausgegangen. Die 4%-Linie ist dann geschätzt am Ende nur doppelt so hoch wie die 2%-Linie - das ergibt eine enorme Fehlerquote.
Wenn nun noch weitere Kennzahlen dazukommen (Gehälter, Rohstoffpreise etc) sowie Interaktionen und Abhängigkeiten berücksichtigt werden sollen, dann können sie sich sicher vorstellen, wie weit überschlägige "Intuitionen" von den Tatsachen entfernt sein können.
Sachgerechte Simulationen dürften in der Vorhersagequalität jeder freihändigen "Was-wäre-wenn" - Schätzung weit überlegen sein. Dies gilt vor allem im Umfeld komplexer Zusammenhänge,
wie sie uns in der täglichen Praxis begegnen. Sogar die 3%-Linie geht jetzt rasant weiter nach oben! Dieser Trend sollte rechtzeitig erkannt werden.
Es könnte sich ja um die Verbreitung einer Krankheit wie Aids handeln oder um eine für sie wichtige Kennzahl, z.B. der steigende Marktanteil der Mitbewerber.
Kleine Ursache - grosse Wirkung!
Die 4%-Linie ist nach 150 Zyklen "explodiert". Wer bei raschen Entwicklungen den Trend übersieht, der hat häufig ein Problem. Nicht immer sind Wachstumsraten an Jahreszyklen gebunden, auch Monats- oder Tages-Wachstumsraten sind häufig relevant. Biologische Systeme (Viren & Bakterien) können sich im Stundentakt vermehren.